www.schmetter-ball.de/feuilleton/archiv/schreibtischsportler MEHR FEUILLETON IM ARCHIV

Der Kampf gegen die Schreibtischsportler (1)

Wir befinden uns im Jahre 2002 n. Chr. Auf der ganzen Welt wird Badminton nach dem neuen Zählsystem gespielt. Auf der ganzen Welt? NEIN! Ein von unbeugsamen Federballern bevölkertes 1.-Klasse-Dorf im Siebengebirge hört nicht auf, sich den Entscheidungen der Schreibtischsportler zu widersetzen. Und das Leben ist nicht leicht für die anderen Vereine, die nach Oberpleis kommen.

Die Sommerferien gehen in dem kleinen 1.-Klasse-Dorf im Siebengebirge zu Ende und das erste Training nach den Ferien rückt immer näher. An einem Montagabend ist es endlich soweit: Die Spieler versammeln sich in der Halle, als um 20.00 Uhr ihr Häuptling, auch Chief genannt, vor sie tritt und das Kriegsbeil ausgräbt.

„Liebe Spieler, ihr habt sicher schon alle von der Spitzenidee gehört, dass wir ab dieser Saison unsere Sätze nur noch bis 7 spielen sollen."
-laute Proteste-
„Für manche (älteren) von uns hört sich das vielleicht verlockend an, aber ich finde, dass wir das altbewährte System mit allen Mitteln verteidigen sollten !"
-Applaus-
„Besonders die Neuerungen, das Dameneinzel bis 4,5 zu spielen - Verlängerung bis 5,5 - sollten wir uns nicht gefallen lassen.
Auch die Verkleinerung der Felder, die Vergrößerung der Bälle, genau wie die für 2003 vereinbarte Änderung, in den Feldern die Rückhandecke zu entfernen und so Felder für Links- und Rechtshänder zu schaffen, sollten wir mit jungen, hochmotivierten, spielerisch versierten, überaus begabten und trainingsfleißigen Teilen unserer Jugendabteilung, die, im Gegensatz zu anderen Spielern und Ex-Spielern -wir wollen ja keine Namen nennen- zur Freude ihrer Toptrainer mit Begeisterung bei der Sache sind, bekämpfen."
-Jubel-
„Wir müssen uns jetzt auf unsere schweren Aufgaben besinnen! Ich werde sofort mit unserem Druiden aus dem Ännchen Rücksprache halten, damit er uns zum ersten Spieltag genügend Zaubertrank (Bier aller Art) zur Verteidigung der Punkte gegen die gemeinen auswärtigen Punktediebe in die Halle schickt.
Kommt also mit Euren Schlägern bis unter die Zähne bewaffnet und hochmotiviert am Samstag in die Halle.
Hau - ich habe gesprochen."
-ekstatisches Gebrüll, Füßetrampeln-
(Übrigens: ab der Saison 2004 sollen die Doppelspieler nur noch mit halben Schlägern spielen!)

Frans Kaffka

Anmerkung von schmetter-ball.de: Unter dem Pseudonym ‚Frans Kaffka' verbergen sich unsere Jungredakteure Chester Sobkowski und Chan Lemke. Dass sie ihre Glosse in der Überschrift mit der Anmerkung (1) versehen, stimmt uns fröhlich, so können wir uns doch bestimmt auf eine Fortsetzung freuen?
ZURÜCK